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Im guten Fall schauen beide Augen in die gleiche Richtung, auf dasselbe Objekt. Die Einzelbilder werden zu einem Gesamtbild verschmolzen, das ist Hochleistungsarbeit unseres Gehirns, die ständig erfolgt.

Das Zusammenspiel beider Augen wird von insgesamt 12 Muskeln gesteuert. Drei Hirnnerven sind für diese Muskelnverantwortlich. Kommt es zu einem Ungleichgewicht in der Zusammenarbeit der Augenmuskeln, sprechen wir von einer Winkelfehlsichtigkeit.

In beiden Fällen handelt es sich um eine fehlerhafte Zusammenarbeit beider Augen. Der Winkelfehlsichtige steuert der Schieltendenz über verstärkte Arbeit der Augenmuskeln entgegen, damit die Bilder beider Augen verschmelzen.

Der Schielende hat diese Fähigkeit in den ersten 3 Lebensjahren (Prägungsphase, in der sich das Sehen beider Augen organisiert) nicht erlernt. Das Gehirn unterdrückt den Seheindruck des schielenden Auges. Schaut der Schielende immer mit dem gleichen Auge, wird das andere nie seine volle Sehfähigkeit erreichen. Kann der Schielende beim Fixieren die Augen wechseln, entsteht in der Regel bei beiden Augen eine gute Sehleistung. Leider ohne die Fähigkeit, eine Sache gemeinsam anschauen zu können.

Das Schielen kann also nicht mit einer Brille korrigiert werden, eine Winkelfehlsichtigkeit dagegen schon. Glücklicherweise verläuft die Entwicklung meist optimal, so dass das Kind nicht schielt und auch winkelrechtsichtig ist. Winkelfehlsichtig zu sein ist völlig normal. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass der Mensch unterschiedlich lange Beine hat. Es wird auch nicht jeder wegen seiner unterschiedlich langen Beinen behandelt, wenn keine Beschwerden aufgrund dieser Ungleichheit auftreten.

Eine Winkelfehlsichtigkeit kann durch eine Brille mit prismatischen Brillengläsern korrigiert werden. Hierfür ist eine spezielle Augenglasbestimmung notwendig, mit tiefergehenden Untersuchungen und Testen. Wir können Ihnen dieses Verfahren anbieten und nehmen uns die dafür notwendige Zeit. Unabhängig davon empfehlen wir eine Untersuchung durch den Augenartz. Denn es kann nicht ausgeschlossen werden, dass gleiche oder ähnliche Symptome auch krankhafte Ursachen haben können. Diese müssen im Vorfeld abgeklärt werden, um eine Erkrankung am Auge auszuschließen.